Demokratisches Wirtschaften

Till Mossakowski [till at informatik.uni-bremen.de]

Bericht von der Veranstaltung auf der 3. Oekonux-Konferenz am 21. Mai 2004 in Wien

Nachträgliche Ergänzungen sind kursiv gesetzt (oder, bei Zitaten, eingerückt und kursiv)

Workshop-Ankündigung: Demokratisches Wirtschaften

In diesem Workshop soll es um theoretische Grundlagen einer Ökonomie ohne Tausch und Geld gehen, die in Wechselwirkung mit der Praxis in der Bremer Commune stehen.

Bisherige Ökonomien waren immer von der Naturwüchsigkeit des Kampf des "survival of the fittest" geprägt; im Kapitalismus wird daraus ein Konkurrenzkrieg. Mit der Entwicklung der Maschine und vollautomatischer Produktion kann nun die notwendige menschliche Arbeit drastisch reduziert werden. Die Möglichkeit, existenzielle Fragen zu beantworten und den Konkurrenzkampf zu überwinden, erscheint am Horizont.

Andererseits droht mit PC und Internet aber auch der Verlust der Sinnlichkeit im Virtuellen, eine Gefahr auch für die freie Software-Bewegung und Oekonux.

In der Maschine liegt zudem ein Potential von unmenschlicher Destruktivkraft, und zwar nicht nur in plumper Dinosaurier-Technologie wie Atomkraftwerken: heute rückt die Maschine den Menschen auf immer feinere und subtilere Weise auf die Pelle (Chipkarten, elektronische Fußfessel, Medienmanipulation, ...).

Sowohl Natur als auch Maschine haben also einen Doppelcharakter; die Aufgabe liegt in ihrer Humanisierung. Könnte ein sinnvolles Verhältnis der Menschen zu Natur & Maschine darin bestehen, diese als Motoren der Ökonomie so einzusetzen, dass die Menschen nicht mehr Motor-Schmiermittel sind, sondern die intelligente Feinsteuerung übernehmen? Nach einer geschichtsphilosophischen Herleitung sollen einige Grundpfeiler einer solidarischen, gebrauchswert-orientieren Ökonomie im Zeitalter der Vollautomation vorgestellt werden. Außerdem soll natürlich genügend Raum zur Diskussion sein.

Auswege aus dem globalisierten Kapitalismus

Der globalisierte Kapitalismus zeichnet sich aus durch Liberalisierung von Märkten. Attac spricht von einer "Diktatur des Marktes". Genauer herrscht im Norden ein kalte Diktatur (psychische Verelendung), im Süden eine heiße Diktatur (Massensterben 1Scroll downwards) des Marktes. Die transnationalen Konzerne errichten zunehmend ein totalitäres System. Maggie Thatcher prägte den Slogan "TINA" - there is no alternative.

Was sind Auswege?

Oekonux begreift freie Software als Keimform einer neuen Produktionsweise. Die "doppelt freie Software" wird nicht nur frei verteilt, sondern basiert auch auf freier, kooperativer Arbeit, mit Selbstentfaltung als Motivation.

Die entscheidende Fragen sind:

Das von der Bremer Oekonux-AG mitentwickelte und in der Bremer Commune in Ansätzen praktizierte Konzept "Demokratischen Wirtschaftens" versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden.

Das Spannungsfeld zwischen Natur & Maschine

Die Natur besteht zunächst aus immer gleichen Kreisläufen, ihr wohnt deshalb keine Freiheit inne (Hegel). Diese Stagnation wird aber durchbrochen: Die Evolution der Natur bringt die Menschen hervor, die denken können. Die Menschen bewegen sich zunächst innerhalb der Naturkreisläufe, sind gezwungen, den allergrößten Teil ihrer Zeit zu jagen und zu sammeln etc., um überhaupt überleben zu können.

Sie lernen, werden virtuoser, erfinden Werkzeuge, die ihre Produktivität erhöhen. Dadurch ist mehr vorhanden, als zum unmittelbaren Leben notwendig ist, d.h. es entsteht ein Mehrprodukt. Dieses Mehrprodukt wird sich in einigen Gesellschaften solidarisch angeeignet, in anderen privat. Die private Aneignung des Mehrprodukts erlaubt die Freistellung von Arbeit und dadurch die Entwicklung von weiterer Virtuosität und von Erfindungen, die wiederum die Produktivität und damit das Mehrprodukt zu steigern erlauben. Die Menschen können den ihnen zur Verfügung stehenden Reichtum ausdehnen. Schließlich können die Menschen sogar über die Natur hinausgehen, z.B. Metallarbeitung, Wasserkraft, Dampfmaschine, Webstuhl, industrielle Revolution, maschinelle Produktion. Es entsteht eine Sphäre der Produktion, mit eigenen Kreisläufen (Auto, Straße, Tankstelle), die mit Naturkreisläufen nicht mehr viel zu tun haben.

Durch diese Ausdehnung des Reichtums konnten Schrecken der Natur wie Seuchen und Naturkatastrophen eingedämmt werden. Die Maschine erlaubt die Reduktion menschlicher Arbeitszeit, und die Überwindung feudaler Herrschaftsverhältnisse zugunsten der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft.

Motor dieser Entwicklung ist der kapitalistische Markt. Innerhalb des Kapitalismus wird jedoch ein Grundproblem dieser Entwicklung nicht durchbrochen: das Darwinsche "survival of the fittest" (Überleben des Anpassungsfähigsten). D.h. es werden verschiedene Spezies hervorgebracht, und im Konkurrenzkampf um Ressourcen überleben nur die Anpassungsfähigsten (wobei es auch Nischen gibt, in denen auch mal weniger Anpassungsfähige ihren Part spielen können, was aber das Grundprinzip nicht wesentlich ändert). Ähnlich konkurrieren auf dem kapitalistischen Markt Kapitalisten (und auf dem Arbeitsmarkt Arbeitnehmer), und die Anpassungsfähigsten setzten sich durch. Dieses Prinzip wirkt wie eine Art "Glocke", eine Schwerkraft, die die Entwicklung der menschlichen Möglichkeiten beschränkt.

Die Sphäre der Produktion hat bereits Vollautomation hervorgebracht (fast menschenleere Fabriken, die wie von Geisterhand getrieben materiellen Reichtum erzeugen). Aber im Kapitalismus wird die Vollautomation nur dort vorangetrieben, wo es mehr Profite bringt. In den USA gibt es bereits eine Kritik am Grad der europäischen Automatisierung. Zugespitzt lautet die Kritik, es sei besser, keine Schuhputzautomaten aufzustellen, sondern wieder menschliche Schuhputzer diese Arbeit machen zu lassen, um (Billiglohn-)Arbeitsplätze zu schaffen. Dies ist in meinen Augen eine unmenschliche Argumentation: ein zentrales Anliegen muss sein, die naturwüchsige "Glocke" über der Entwicklung der Produktion zu lüften und Vollautomation (und zunehmend auch) künstlicher Intelligenz, als konsequente Weiterentwicklung der Vollautomation zum Durchbruch zu verhelfen.

Andererseits birgt die Maschine auch ziemliche Gefahren: plumpe Dinosaurier-Technologie wie Atomkraftwerke, Überwachungsstaat (Fußfesseln, Chipkarte), "Big brother" als "Faschisierung des Alltags" (taz), Flucht ins Virtuelle, Terminator-Technologie (Meisterschaften der sich gegenseitig zerstörenden Roboter, unbemannte Drohnen, die Bomben werfen), Vereinzelung und Verapparatung (wir alle hängen vereinzelt vor den Bildschirmen), bis hin zu den Borgs aus der Science-Fiction-Serie "Star Trek": Mensch-Maschinen-Wesen ohne Individualität, die anderen Kulturen nicht plump zerstören, sondern assimilieren, d.h. das Beste von ihnen aufnehmen und integrieren. Heute besteht noch ein Spannungsfeld zwischen Globalismus & Vereinzelung: Gleichschaltung der vereinzelten, tendenziell nur noch vermittelt über die Maschine kommunizierenden Individuen durch den globalen Markt. Bei den Borg klappt dieses Spannungsfeld zusammen: sie sind keine Individuen mehr, sondern nur noch über das maschinelle Kollektiv handlungsfähig.

Der Kampf um die Humanisierung der Maschine ist also notwendig und in vollem Gange. Wichtig ist dabei, Naturkreisläufe wahr- und ernstzunehmen, und sanfte Technologie zu entwickeln, wie z.B. den vollautomatischen Kuhstall.

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Motoren der Ökonomie

In der kapitalistischen Ökonomie ist der Markt der Motor der Entwicklung; seine Deckelung in real-"sozialistischen" Planwirtschaften führte zur Versumpfung. (Was passiert, wenn zehn Planwirtschaftler nach Ägypten gehen? - Zehn Jahre erstmal gar nichts. Dann wird allmählich der Sand knapp.) Entsprechend ist die DDR schließlich vor allem ökonomisch zusammengebrochen. Im Kapitalismus sind dagegen die Menschen das Schmiermittel des Motors Markt - immer noch ziemlich ungemütlich.

Was könnte den Markt als Motor der Ökonomie ersetzen? Demokratisches Wirtschaften basiert auf Natur & Maschine als zwei eigendynamischen Motoren der Ökonomie. Die Menschen haben dann auf die realistische Aufgabe der Humanisierung von Natur & Maschine, der Feinsteuerung der Balance zwischen diesen Sphären.

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Weitere Grundsätze demokratischen Wirtschaftens

Gemeineigentum an Produktionsmitteln, aber nicht als Staatswirtschaft, sondern als basisdemokratisch kontrollierte Produktion. D.h. die Produzierenden unterliegen der Wahl und Abwahl durch die Bevölkerung. Innerbetriebliche Demokratie ist natürlich auch wichtig, aber die Gesellschaft muss auch die Möglichkeit haben, z.B. die Ansiedelung eines Gentechnik-Betriebs zu verhindern, selbst wenn sich die Mitglieder dieses Betriebs einig sind.

Diese Demokratisierung ist nur möglich auf Grundlage einer massiven Arbeitszeitverkürzung, denn Basisdemokratie braucht Zeit. 3Scroll downwards Über lokale Zusammenhänge sind die Menschen eingebunden in die gesellschaftliche Diskussion. Wirtschaft ist sehr komplex, nur grobe Linien können überhaupt demokratisch mitbestimmt werden. Um sich in diesem Sinne mündig zu machen, d.h. überhaupt erstmal herauszufinden, bei welchen Fragen man mitentscheiden möchte, und dann von diesen Fragen eine gewisse Grund-Ahnung (nicht mehr, das muss für eine Entscheidung ausreichen) zu bekommen, brauchen die Menschen einen Freiraum.

Freie kooperative Arbeit und freie Verteilung wie bei Linux. Näheres siehe unten unter "Versuch einer positiven Bestimmung von lokaler Praxis".

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Was heißt das für eine lokale Praxis vor Ort?

Kritik einiger existierender Ansätze

Rudi Dutschke 4Scroll downwards hat die Idee entwickelt, stagnierende Produktionszweige zu übernehmen. In den 1970er und 1980er Jahren wurden vielfach Konkurs gegangene Betriebe von den Belegschaften übernommen und als Alternativbetriebe selbstverwaltet weitergeführt, z.B. in Bremen der Arbeitnehmerbetrieb Windenergie. Heute sind daraus auf Grund des Zwangs, sich am Markt zu behaupten, großteils wieder normale kapitalistische Betriebe geworden, in denen ein Chef entscheidet und ggf. auch Mitarbeiter entlässt. "Sozialismus in einem Betrieb" ist nicht möglich.

Parallel gibt es eine staatlich geförderte Szene von NGOs (Nichtregierungsorganisationen) und Projekten ("Zivilgesellschaft"), die eine wichtige kritische Funktion in der Öffentlichkeit hat und auch z.B. Beratung leistet, die aber in Zeiten knapper Kassen mehr und mehr beschnitten wird und daher extremen Anpassungszwängen unterliegt.

Tauschringe haben sich weltweit als ökonomische Selbsthilfe entwickelt und zur Belebung von Regionen geführt, die der Weltmarkt links liegen lässt. Sie verbleiben jedoch in der Privatarbeit und dringen allenfalls zur kooperativen Tauscharbeit, aber nicht zur freien Kooperativarbeit vor. Privatarbeit heißt Arbeit, um den eigenen Lebenserwerb zu sichern, gegen Bezahlung. Bei kooperativer Arbeit kooperieren Menschen freiwillig, nicht durch einen Tauschwert vermittelt, wie es z.B. bei der Entwicklung von Linux praktiziert wurde und wird. Tauschringe bleiben aufgrund des Privatarbeit-Charakters immer Ergänzung zum Weltmarkt (wie z.B. Sven Giegold empirisch nachgewiesen hat), während mit freier kooperativer Arbeit ein Produkt an der Spitze der technologischen Entwicklung geschaffen werden konnte, nämlich GNU/Linux.

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Versuch einer positiven Bestimmung von lokaler Praxis

1999 wurde in Hamburg der erste Umsonstladen gegründet; inzwischen gibt es bundesweit 27 Umsonstläden (siehe http://www.umsonstladen.deRemote link). Das aus der freien Software bekannte Prinzip der freien Verteilung wird dort auf materielle Güter übertragen: alle können Dinge bringen, die sie nicht mehr brauchen, oder Dinge mitnehmen, die sie brauchen. Bringen und mitnehmen sind nicht gekoppelt; es gibt kein Tauschprinzip. Die Umsonstläden erlauben die Erfahrung zu machen, dass materieller Reichtum ohne menschliche Arbeit vorhanden ist.

Die Grenze der Umsonstläden besteht in ihrer Abhängigkeit von den Abfällen der kapitalistischen Warenproduktion. Es ist nicht möglich, dort gezielt bestimmte Produkte zu bekommen.

Die freien Grundversorgungsläden der Bremer Commune hingegen konzentrieren sich auf einen internen ökonomischen Zirkel, um diese Schranken zu überwinden. Sie garantieren einen vorher basisdemokratisch festgelegten minimalen (Über-)Lebensstandard. Der Aufwand dafür (Arbeit, und solange die kapitalistische Ökonomie uns umgibt, auch noch Kosten) wird solidarisch auf alle verteilt. Also freie Verteilung in einem materiellen Bereich, wo es darauf ankommt: wenn ich z.B. meinen Tomatenaufstrich nicht um Grundversorgungsladen finde, bekomme ich schon organisatorische Probleme, weil ich es nicht mehr gewöhnt bin, im Supermarkt einzukaufen.

Diese Läden beschränken sich zunächst allerdings auf die Verteilung. Woher kommen die Produkte? Wie oben ausgeführt, bietet die Übernahme stagnierender Produktionszweige keine Perspektive in Richtung freier kooperativer Arbeit.

Keine Emanzipationsbewegung wird das Kapital haben, vollautomatische Betriebe innerhalb des Kapitalismus zu übernehmen (und wenn sie es hat, musste sie sich höchstwahrscheinlich dafür so vielen Mechanismen unterwerfen, dass es sich nicht mehr um eine Emanzipationsbewegung handelt).

Die Bremer Commune praktiziert Simulation von Vollautomation. Wir nehmen den Zustand vorweg, dass vollautomatisch produzierte Produkte frei verteilt werden. Durch intelligenten Einsatz von Arbeit und Geld können wir vollautomatisch produzierte Produkte kaufen, nicht ohne deren Produktionsprozess zu untersuchen: könnte man solche eine produzierende Fabrik als freie Fabrik weiterführen? Oder zumindest in eine humanisierte Produktion umwandeln? Nur solche Produkte kommen in den Laden. Die Grundversorgung umfasst z.B. Lebens- und Körperpflegemittel, aber auch PC und Internet (wobei eine Untersuchung der PC-Produktion noch aussteht).

Für die Produkte muss noch Geld ausgegeben werden, solange wir keinen unmittelbaren Zugriff auf die Vollautomation haben. Das Geld wird erwirtschaftet über Teilzeit-Erwerbsarbeit, wir sind also Grenzgänger zwischen Erwerbs- und Nicht-Erwerbswelt. Bei Finanzierung eines Projektes (und nicht der Individuen) über Marktverkauf oder Staatsknete drohen Integrationsmechanismen, es kommt bestenfalls nur eine Reform des Kapitalismus heraus (die ja nicht abzulehnen ist, aber möglicherweise eben nicht hinhaut: "Reform" ist heute schon Synonym für Sozialabbau geworden).

Im Feudalismus hieß die Entscheidung: bleibe ich Leibeigener oder fliehe ich und werde freier Stadtbürger? 7Scroll downwards Die Fesseln der Leibeigenschaft konnten gesprengt werden: Stadtluft macht frei! (Auch wenn der freie Stadtbürger dann auch frei von Produktionsmitteln war, und daher gezwungen, seine Arbeitskraft zu verkaufen.) Heute ist die Entscheidung die zwischen karriereorientierter Fixierung auf Erwerbsarbeit(slosigkeit) einerseits und einer bewussten Zweigleisigkeit andererseits. Bei der bewussten Zweigleisigkeit steht nicht mehr die Erwerbsarbeit(slosigkeit) im Mittelpunkt der Überlegungen, sondern die beiden Säulen Selbstorganisation & Teilzeit-Erwerbsarbeit. 8Scroll downwards Aus der Selbstorganisation schöpfe ich den Rückhalt, die Erwerbsarbeit auf Teilzeit zu begrenzen - gegen die immer noch großen Vorbehalte des Mainstreams gegen Teilzeit.

Die Freie-Software-Bewegung mit GNU/Linux ist eine praktizierte konkrete Utopie. Demokratisches Wirtschaften geht aber darüber hinaus. Wir brauchen deshalb auch praktizierte Alternativen vor Ort, die die Tauglichkeit dieser Ansätze überprüfen, Stadtteilzentren, in denen oben skizzierte lokale Praxis Wirklichkeit wird.

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Siehe auch http://www.bremer-commune.deRemote link.

Das Bündnis mit der globalisierungskritischen Bewegung

Ohne Druck von sozialen Bewegungen hat sich noch nie eine Gesellschaft zum Positiven verändert. Oekonux sollte sich daher als Bestandteil der globalisierungskritischen Bewegung begreifen. Attac Deutschland hat gerade eine Broschüre zur "Alternativen Weltwirtschaftsordnung" fertig gestellt (siehe http://www.attac.de/awwoRemote link), in der verschiedene Positionen entwickelt werden, u.a. auch eine von mir eingebrachte Position "Demokratisches Wirtschaften", die auf die freie Software-Bewegung und Oekonux Bezug nimmt.

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André Gorz schreibt:


1Scroll upwards Täglich sterben 100.000 Menschen an den Folgen des Hungers, jährlich sterben 5 Millionen an mangelhafter Wasserversorgung. http://www.taz.de/pt/2005/02/23/a0186.nf/textRemote link und http://www.taz.de/pt/2005/08/24/a0130.nf/textRemote link

2Scroll upwards http://www.opentheory.org/broetchen/text.phtmlRemote link

3Scroll upwards Rudi Dutschke propagierte die "totale Arbeitslosigkeit durch Vollautomation".

4Scroll upwards im "Gespräch über die Zukunft", Kursbuch 14, August 1968, Hrsg. Hans-Magnus Enzensberger

5Scroll upwards Auf der 3. Oekonux-Konferenz am 20.05.2004.

6Scroll upwards Dass die Kibbuzim ihren sozialistischen Charakter weitgehend verloren und sich dem Kapitalismus immer mehr angepasst haben, ist natürlich ein Problem. Es sollte jedoch nicht durch autoritäre Maßnahmen beantwortet werden, sondern durch eine kritische Analyse der Integrationsmechanismen des Kapitalismus und die Entwicklung intelligenter Gegenstrategien.

7Scroll upwards Wobei viele Leibeigene von ihren Feudalherren auch vertrieben worden sind.

8Scroll upwards Dies wird ja auch in der freien Software-Bewegung praktiziert. André Gorz analysiert, warum es unter den gegenwärtigen Produktionsbedingungen zu "Dissidenten des digitalen Kapitalismus" kommt (André Gorz: Wissen, Wert und Kapital, Rotpunktverlag 2004, S. 70ff.).

9Scroll upwards Zum Spannungsfeld Zentralismus-Dezentralismus siehe auch den Abschnitt "Motoren der Ökonomie", gegen Ende des Abschnitts.

10Scroll upwards Digital Rights Management (digitale Rechteverwaltung), abgekürzt DRM. Von Kritikern wird die Abkürzung auch als Digital Restriction Management (digitale Einschränkungsverwaltung), umgedeutet. DRM ist ein Verfahren, mit dem Urheber- und Vermarktungsrechte an geistigem Eigentum, vor allem an Film- und Tonaufnahmen, aber auch an Software oder elektronischen Büchern im Computerzeitalter gewahrt, sowie Abrechnungsmöglichkeiten für Lizenzen und Rechte geschaffen werden sollen. (...) Sie schränken den Zugang zu digitalen Angeboten z.B. auf registrierte (d.h. bezahlende) Benutzer ein oder ermöglichen sogar die individuelle Abrechnung einzelner Zugriffe auf ein Angebot. (http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Rights_ManagementRemote link)